Eröffnung der neuen Moschee
Am Sonntag, 2.11. wurde in der Seelsorgeeinheit Sense Mitte die neue Moschee in Tafers eröffnet. Pater David Stempak war mit seinem Team mit dabei und bekräftigte die Verbundenheit zwischen Christen und Muslimen.
Veröffentlicht am13 November 2025
Rückblick auf die Weiterbildung der hauptamtlichen Seelsorgenden in der Propstei Wislikofen
Unter dem Titel «Aufeinander hören, gemeinsam entscheiden» vertieften die Seelsorgenden drei Tage lang in der Propstei Wislikofen das Organisationsmodell der Soziokratie und brachten es mit dem Gespräch im Geist in Verbindung als Wege gelebter Synodalität.
Es ist schon bald ein Jahr her, dass die mit Spannung und Interesse verfolgte Bischofssynode in Rom zu Ende gegangen ist. Papst Franziskus, der Motor und Mahner des synodalen Prozesses, ist mittlerweile verstorben. Droht nun die von ihm ausgelöste Dynamik zu versanden? Auch die Seelsorgenden in der Bistumsregion Deutschfreiburg stellten sich in Wislikofen dieser Frage.

Das Herz der Synodalität – des gemeinsamen Weges – ist das gemeinsame Entscheiden. Die ignatianische Spiritualität, mit ihrer Unterscheidung der Geister, bietet dazu eine «innere Methode», während die Soziokratie («Herrschaft der Gefährt/innen») mit ihrem Konsent-Verfahren im Kreis ein klares, strukturiertes äusseres Vorgehen bereitstellt. So wird das «Gespräch im Geist» zu mehr als einem unverbindlichen Austausch – es führt zu konkreten Entscheidungen.

Was sich sehr theoretisch anhört, konnten die Seelsorgenden unter der kundigen Leitung von Andreas Diederen, Fortbildungsverantwortlicher im Bistum Chur, und Frau Lea Hollenstein, Dozentin am Institut für Sozialmanagement in Zürich, praxisnah üben.
Eine Entscheidung im soziokratischen Konsent-Modell – nicht im Konsens – zu treffen, ist eine herausfordernde Angelegenheit. In mehreren Runden geht es darum, aufeinander zu hören, die Meinungen der anderen wahrzunehmen und zu einer Entscheidung zu finden, der alle zustimmen können, ohne einen schwerwiegenden Einwand in Bezug auf das gemeinsame Ziel zu haben. Es war eine Arbeit in den Teams, die in fast allen Seelsorgeeinheiten neu zusammengestellt sind.
Beim Gespräch im Geist geht es um viel mehr als um «fromme Übungen», viel mehr, als um eine praktische Methode für Gruppenprozesse. Es geht um die Frage, ob jene, die an den Beratungen und Entscheidungsprozessen teilnehmen werden, bereit sind, ernsthaft nach dem Willen Gottes zu fragen und sich von ihm führen zu lassen. Das erfordert eine Haltung der Bereitschaft zum echten Hören auf den anderen und auch die Bereitschaft, eigene Überzeugungen, Meinungen und Vorlieben loszulassen.

Die aktuelle Situation in der Bistumsregion Deutschfreiburg hat gezeigt, dass der Zeitpunkt gekommen ist, über eine gemeinsame Vision nachzudenken, zu der alle ihren Konsent geben können.
So haben diese Tage nicht nur die Teams der Seelsorgeeinheiten gestärkt, sondern auch die ganze Region in den Blick genommen. Denn die Herausforderungen werden nicht weniger werden und sich besser kennenzulernen ist ein wichtiger Schritt dahin, auf diese Herausforderungen gemeinsam eine Antwort geben zu können.

Siegfried Ostermann,
Leiter der Weiterbildungstage und der Fachstelle Bildung und Begleitung