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Dankgottesdienst zum Abschluss des Jordan-Jahres

Am Samstag, 16. Juli 2022, fand der feierliche Gottesdienst mit Weihbischof Alain de Raemy in der Pfarrkirche Tafers statt.

Bild: Michael Meier

Der Dankgottesdienst im Gedenken an den seligen P. Franiskus Maria vom Kreuze Jordan begann mit einem feierlichen Einzug. Es war wohl ein selten gesehener Einzug mit Bischof Alain de Raemy, ungefähr 30 Salvatorianer Patres, zehn junge Salvatotorianer Studenten von Rom, ungefähr zehn Salvatorianerinnen aus verschiedenen Ländern, dann die Ministranten und die Kränzlitöchter.
Hoch über dem Hochaltar hing das Bild des Seligen, der am 8. September 1918 im Armenhaus Tafers gestorben ist und bis 1956 in der Kirche begraben war.
Der Organist gab allem die nötige Feierlichkeit dazu. Der Festgottesdienst wurde begleitet vom Caecilienchor Tafers. So bekam alles den Charakter eines kirchlichen Hochfestes. Die jungen Theologiestudenten ersetzten die Ministranten.
Bischof Alain erwähnte zu Beginn seiner Ansprache sinngemäss dies: Beim Todestag von P. Jordan waren nur sechs Salvatorianer anwesend, heute feiern wir mit einer grossen Zahl aus aller Welt!

Text: Pater Karl Meier SDS

Seliger Pater Franziskus Maria vom Kreuze Jordan

Am 15. Mai 2021 ist zur Freude der ganzen salvatorianischen Familie ihr Gründer P. Franziskus Maria vom Kreuze Jordan in Rom seliggesprochen worden. P. Franziskus Jordan hat seinen geistlichen Söhnen und Töchtern keine theologischen Werke hinterlassen. Was wir von ihm aber haben ist sein „Geistliches Tagebuch“. Ein Tagebuch schreibt man für sich.
So spürt man: viele Gedanken, Anforderungen, Hoffnungen und Wünsche hat er für sich notiert. Uns aber verraten sie heute seinen religiösen Werdegang, sein Suchen und Reifen, die geistige Ausrichtung, die er uns geben will.  „Die Einträge Jordans in das Geistliche Tagebuch in den ersten Tagen nach der grossen geistlichen Erfahrung im Sommer 1875 und den folgenden Monaten zeigen uns, wie sehr er sich von Gott anziehen liess und alles zu tun versuchte, um seiner Berufung zu entsprechen“. (GT S. 52)

Hier Worte aus dem Tagebuch:

2. Juli 1875
Was suchst du, o Mensch, die Heimat in der Fremde? Was suchst du, Menschen zu gefallen, bei denen du nicht bleiben darfst?
Richte doch deine Blicke hinauf, wo dir die ewigen Freunde stets die himmlische Heimat zeigen! Such dem zu gefallen, bei dem du ewig bleiben darfst.

8. Juli 1875
Heilige, o Mensch, deinen Leib; denn er ist ein Tempel des Hl. Geistes!
Wirf dich geduldig deinem Heiland in die Arme, wenn finstere Wolken über dir sich lagern und kalter Frost dein Herz befällt!
O Sohn, komm und wandle mit mir, koste die Süssigkeit meiner Wege!
O mein Sohn, wo willst du hin, was suchst du?
Ich allen kann dir die wahre Ruhe geben!

ohne Datum 1875
Die wahre Demut ist der Schlüssel, mit dem du die Gnadenschätze des Himmels öffnen kannst.
Steh mutig auf, Pilger, wenn du auf dem rauen Weg zum Leben strauchelst!
Richte deinen Blick himmelwärts und wandle ohne Zagen, bis du an der Pforte des ewigen Lebens angelangt bist.

O Wanderer, werde nicht müde und verzage nicht, denn der Allerhöchste wird dich stärken und schützen auf der mühe- und gefahrvollen Reise zum ewigen Paradies.
Wann, o Herr und König des Himmels und der Erde, wann werde ich dich schauen dürfen?
Allzu lange erscheint mir die Zeit, bis ich dich vollendet lieben kann im Himmel.
Wie lange, o Herr, zögerst du noch?
O könnte ich schon ganz mit dir vereinigt sein!

Text: Pater Karl Meier SDS