Bildung und Begleitung | Katechese defka

„Igitt, ein Sünder!“ – oder doch nicht?

16. März 2022 13.30 - 17.00 Uhr

Saal Abraham, Bd de Pérolles 38, 1700 Freiburg

Lukanische Einladungen zu einer neuen Sicht auf Sünde, Sünder und Umkehr. Eine Entdeckungsreise

In der Erstkommunion- und Beichtkatechese sind biblische Sünderfiguren in aller Regel eine grosse Sache: Die Geschichten vom Verlorenen Sohn oder vom Oberzöllner Zachäus, der so klein war, dass er in den Wipfel eines Baumes steigen musste, um Jesus zu sehen, gehören sicher zu den bekanntesten Geschichten, die von Umkehr und heilsamer Begegnung mit Jesus sprechen. Gerade mit dem kleinen Zachäus können sich Kinder dabei leicht identifizieren (und sollen es vielleicht auch?): In Beichte und Kommunion Jesus treffen. Freilich sind diese wunderbaren Geschichten vielschichtiger. Sie erzählen zwar von Umkehr und Annahme des Sünders, stellen aber zugleich auch Konfliktgeschichten dar, die Fragen nach Sünderrollen (Wie wird man eigentlich zum Sünder und welche Rolle spielt dabei das scheinbar gerechte Gegenüber?) und nach einem angemessenen Umgang mit Sündern in den frühen Jesusgemeinden stellen.
Und auch diese Perspektiven lohnen die Entdeckung. Sie können den katechetischen Unterricht bereichern und bieten als didaktischer Gegenstand die Chance, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Konfliktsituationen und Phänomene von Ausgrenzung und Abstempelung (das sogenannte Machen von «anderen») zu durchdenken. Gerade biblische Sündergeschichten, die immer im Verdacht stehen, Menschen eher klein zu machen und als Sünder zu verstehen, die der Umkehr bedürfen, haben befreiende Potentiale. In unserer Weiterbildung wollen wir mit ganz praktischen Methoden einige der berühmten Sündertexte aus dem Lukasevangelium in den Blick nehmen, ihre Vielschichtigkeit entdecken und gemeinsam ihr Potential für Katechese und Unterricht ausloten.


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